Kurzmeldung


Christian Brader: Mit dem Triathlon noch nicht abgeschlossen

von Tobias Schuhwerk für tri2b.com | 08.04.2014 um 22:09
Eigentlich sollte 2013 das Jahr des Christian Brader werden. Der Triathlonprofi aus dem Unterallgäu bereitete sich vor Jahresfrist im fernen Boulder auf die Saison vor. Doch anstelle von guten Ergebnissen folgte in der Saison eine Rennpleite nach der anderen. Erst zum Ende des Jahres gab es mit Rang acht beim Ironman Arizona ein zählbares Ergebnis. Diese schwere Zeit will der 33-Jährige aus Memmingen nun hinter sich lassen: „Es kribbelt wieder. Ich habe noch nicht abgeschlossen," ist die Devise für die anstehende Saison.

Nachdem er im Vorjahr seine siebte Teilnahme an der Ironman-Weltmeisterschaft auf Hawaii verpasste, wurde sein Vertrag nach fünf Jahren beim Team Erdinger Alkoholfrei nicht verlängert. Brader war geknickt. Doch er ließ sich nicht aus der Fassung bringen. Zumal Erdinger sein Co-Sponsor bleibt. „Klar muss ich jetzt anders wirtschaften. Geld für Trainingslager spare ich mir zum Beispiel. Aber ich komme über die Runden“, meint der WM-16 von 2010.

30 Prozent mehr Training - da streikte der Körper


Was ihn trotz der Rückschläge so optimistisch macht? Brader ist überzeugt davon, dass er die Früchte für das beinharte Training im Vorjahr erst noch einfahren wird. Nach den Plänen von Wolfram Bott hat er teils mit den Raelert-Brüdern trainiert – und die Umfänge im Jahr 2013 deutlich gesteigert. „Das waren 30 Prozent mehr, als ich es gewohnt war.Beim Laufen kamen sogar doppelt so viele Kilometer zusammen“, sagt Brader. Seine Trainingsbilanz 2013 in Zahlen: 4.000 Kilometer Laufen, 14.000 Kilometer Radfahren, 1.000 Kilometer Schwimmen. Trotz der Schinderei: Der große Durchbruch blieb aus. Auch weil Brader teils angeschlagen war. Die verpasste Hawaii-Quali war ein Tiefpunkt.

Doch instinktiv wusste er: „Die Zeit der Ernte kommt noch. Der Körper muss sich erst umstellen.“ Da der Winter im Allgäu vergleichsweise mild war, konnte er in den vergangenen Monaten im läuferischen Bereich Vollgas geben. Auch im Schwimmen fühlt er sich so gut wie nie zuvor. „Das ganze Körpergefühl passt. Alles ist jetzt gut aufeinander abgestimmt. Es könnte eine perfekte Saison werden“, macht sich Brader Mut.

Das beste Rennen in Kona steht noch aus


Auftrieb verlieh ihm ein dritter Platz am Wochenende beim Halbmarathon in Kempten, wo er in 1:14:03 Stunden so schnell war wie selten zuvor. „Jetzt werde ich drei Wochen intensiv auf dem Rad arbeiten. Auf dem Plan stehen etwa 1.800 Kilometer. Viele davon am Berg. Und dann geht es zum Ironman nach Lanzarote.“ Bei seinem Saisonauftakt auf den Kanaren hofft Brader auf einen Platz unter den Top 3. Er wäre ein Riesenschritt in Richtung Hawaii-Qualifikation. Als weitere Wettkämpfe hat er Frankfurt und Zürich im Kalender eingetragen. Auf die Frühlingsgefühle könnte ein goldener Herbst mit einem Start auf Big Island folgen. „Ich glaube daran: Mein bestes Rennen auf Hawaii steht noch aus“, sagt Brader.