Ironman 70.3 Lanzarote: Ehemaliger ITU-Weltmeister Rana siegt
Der ehemalige ITU-Weltmeister Ivan Rana hat die Premiere des Ironman 70.3 Lanzarote gewonnen. Der 33-jährige Spanier setzte sich nach 4:07:36 Stunden bei seinem ersten Start über diese Distanz gegen Ronnie Schildknecht aus der Schweiz und dem Deutschen Boris Stein durch. Bei den Frauen ging der Sieg an die Niederländerin Danne Boterenbrood, die wie Männersieger Rana bisher auf der olympischen Kurzdistanz unterwegs war. Hinter der Belgierin Sophie De Groote kam die Regensburgerin Sonja Tajsich auf Rang drei ins Ziel.Zum eher unerwarteten Siegerpärchen passt zumindest auch das Wetter am Morgen des Renntages. Eher untypisch für Lanzarote zogen dunkle Regenwolken mit Schauern über die Vulkaninsel und sorgten für teils nasse Straßen und stark böigen Wind. Und so sollte nach dem 1, 9 km langen Schwimmen in der Lagune vor dem Club La Santa vor allem der schwierige Radkurs durch den Nordteil der Insel das Männerfeld gehörig durcheinander wirbeln. Nach circa 30 Radkilometer übernahm Ronnie Schildknecht die Führung, zuvor hatte Rasmus Petraeus das Feld nach dem Schwimmen angeführt. Der radstarke Schweizer behielt auch im weiteren Verlauf im langen Anstieg zu Mirador del Haria die Führung, direkt verfolgt von Toumy Degham. Der Verfolger um Bert Jammaer (BEL), Alessandro Degasperi (ITA), Stephen Bayliss (GER), Ivan Rana und den Deutschen Konstantin Bachor und Boris Stein folgten mit Abstand.
Rana mit der besten Laufzeit, Stein bester Deutscher
Auf dem Rückweg mit der langen Abfahrt hinunter nach Teguise schob sich dann auch der aktuelle Ironman Sieger Victor del Coral Morales zwischenzeitlich weiter nach vorne. An der Spitze sorgte weiter Schildknecht für das Tempo, der knapp vor Degham die zweite Wechselzone erreichte. Der Schweizer sollte auch auf der ersten von drei zu laufenden Wendepunktschleifen die Spitze behaupten. Doch in Laufrunde zwei schloss der quirlige Rana zu Schildknecht auf und übernahm schnell die alleinige Führung. Rana, der 2002 Welt- und Europameister über die olympische Distanz wurde und im Jahr 2003 nochmals die EM für sich entschied, spielte nun seine Schnelligkeit aus und lief mit der besten Laufzeit des Tages zum am Ende klaren Sieg in das Leichtathletik-Stadion vor dem Club La Santa ein. Schildknecht folgte vier Minuten später als Zweiter. Stark der Auftritt vom deutschen Mitteldistanz-Meister Boris Stein, der wie schon beim Ironman 70.3 in Wiesbaden als Dritter auf das Siegerpodest lief. Zweitbester Deutscher wurde Konstantin Bachor auf Rang sieben. Nicht gut lief es hingegen für die weiteren Deutschen im Profifeld. Swen Sundberg gab das Rennen auf der Radstrecke auf und Michael Göhner trat die Reise nach Lanzarote erst gar nicht an, nachdem ihm auf der Rückreise aus Taiwan, wo er vor einer Woche Dritter beim Ironman 70.3 wurde, der Radkoffer samt Inhalt nur mit Verspätung nachgesandt wurde.
Kurzstrecklerin Boterenbrood lässt sich weder vom Wind noch von der Konkurrenz bremsen
Im Frauenrennen setzte sich schon auf dem Weg über Famara nach Teguise Danne Boterenbrood an die Spitze, schon dort verfolgt von Sophie de Groote. Als es in den Anstieg hinauf nach Haria ging war dann auch Sonja Tajsich zur Stelle und konnte sich bis auf Rang drei nach vorne schieben. An dieser Aufteilung sollte sich dann bis ins Ziel nichts mehr ändern, nur die Zeitabstände verschoben sich noch etwas. Boterenbrood sollte über die gesamt Raddistanz den Vorsprung im Bereich von zwei Minuten halten und auch im Halbmarathon lagen die beiden Athletinnen aus den Benelux-Staaten gleichauf. So konnte die 27-jährige Boterenbrood, vor zwei Wochen beim ITU WM-Finale auf Rang 27 platziert, gleich ihren ersten Ironman 70.3-Sieg feiern. De Groote folgte als Zweite mit 1:52 Minuten Rückstand. Gut zwei weitere Minuten sollte des dauern bis Tajsich ungefährdet auf Rang drei einlief. Sehr gute Vierte wurde Katja Konschak, die mit der besten Laufzeit des Tages ihre Verfolgerinnen auf Distanz halten konnte. Rang acht ging an Mareen Hufe, noch knapp vor der zweimaligen Ironman Lanzarote-Siegerin Bella Bayliss.
