Ironman Lanzarote: Susan Blatt trotzt dem Feuerteufel und wird Zweite

von H. Eggebrecht für tri2b.com | 17.05.2014 um 18:33
Der Franzose Romain Guillaume hat den Ironman Lanzarote 2014 gewonnen. Der Athlet des Uplace BMC Triathlon Teams dominierte den Kanarenklassiker bei äußerst schwierigen Bedingungen vom Start weg und triumphierte nach 8:47:39 Stunden in Puerto del Carmen. Rang zwei ging nach 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und 42,2 km Laufen wie im Vorjahr an den Spanier Miquel Blanchart Tinto, der auf den letzten Kilometern des Marathons noch Bert Jammaer aus Belgien abfangen konnte. Die Darmstädterin Susan Blatt wurde starke Zweite, nachdem sie im Marathon das Rennen bis nach der Halbmarathonmarke anführte, dann aber noch von der Britin Lucy Gossage überholt wurde.

Der Guillaume-Tag begann schon am frühen Morgen, als der spätere Sieger mit dem Dänen Hendrik Hylelund das Schwimmen im Atlantik bestimmte und an der Spitze gemeinsam das Radfahren in Angriff nahmen. Guillaume machte im weiteren Verlauf bei der Fahrt durch die Feuerberge das Tempo, verfolgt von Hyleland. Der Däne, im Vorjahr Zweiter beim Ironman in Kopenhagen, ging , als der Club La Santa passiert wurde, sogar kurzzeitig in Führung. Als es dann aber in den bergigen Inselnorden über das Mirador del Haria und Mirador del Rio ging, lag wieder der Franzose in Führung. An dieser Konstellation sollte sich auch nichts mehr bis ins Radziel ändern. Guillaume ging mit einer guten Minute Vorsprung vor Hyleland in den Marathon. Bert Jammaer, der zweimalige Lanzarote-Sieger, war mit sieben Minuten Rückstand noch auf Tuchfühlung zur Spitze. Die deutschen Pros lagen zu diesem Zeitpunkt fast schon aussichtslos zurück. Nur Markus Thomschke ging in den Top Ten liegend auf die Laufstrecke. Schon aus dem Rennen war zu diesem Zeitpunkt der Schweizer Ronnie Schildknecht, der beim Radfahren das Rennen vorzeitig beendete und von einem Tag "ohne Energie" sprach.

Brader mit schnellem Marathon auf Rang sechs

Im Marathon verlor dann Hyleland bei immer höher werdenden Mittagstemperaturen schnell an Boden. Nicht so Jammaer. Der Belgier macht in der ersten Hälfte des Marathons einen sehr starken Eindruck und verkürzte die Rückstand zu Guillaume. Doch damit waren die Kräfte Jammaers aufgebraucht und Guillaume konnte mit über zehn Minuten Vorsprung den zweiten Ironman-Sieg der Karriere feiern, nachdem er 2012 schon im kanadischen Mont Tremblant erfolgreich war. Dahinter schnappte Blachart Tinto mit einem 2:48:12 Stunden-Marathon Jammaer noch Rang zwei weg.Und die Deutschen? Christian Brader war es, der im Marathon für das Ausrufezeichen sorgte. Der Allgäuer, nach dem Radfahren noch weit zurückliegend, lief 2:52:51 und damit noch auf Platz sechs nach vorne. Jens Kaiser (Montabaur) wurde als 15. zweitbester Deutscher an diesem äußerst schweren Tag auf Lanzarote. Michael Göhner gab das Rennen im Marathon auf, nachdem er auf Rang 15 liegend in die Laufschuhe gewechselt war.

Susann Blatt durfte vom ersten Ironman-Sieg träumen

Bei den Frauen hieß das Duell des Tages Susan Blatt gegen Lucy Gossage. Blatt lag nach dem Schwimmen nur knapp hinter der belgischen Leaderin Stefanie Adams. Die Belgierin hatte dann auch bis kurz vor dem Radziel die Spitze inne, immer verfolgt von Susan Blatt und der Britin Gossage. Bevor es in die Laufschuhe ging schnappte sich die Deutsche die Führung und ging mit gut einer Minute Vorsprung auf Adams und drei Minuten auf Gossage in den Marathon. Blatt versuchte alles, um nach dem 2013er Sieg bei der Challenge Almere einen weiteren Langdistanz-Erfolg feiern zu dürfen. Doch Gossage, die britische Ärztin in Diensten des Teams Erdinger Alkoholfrei, machte Zeit gut und ging nach der Halbmarathonmarke in Führung. Nach 9:41:40 Stunden durfte sich die 34-Jährige aus Nottingham über den dritten Ironman Sieg der Karriere freuen, nachdem sie im Vorjahr den IM UK und IM Wales für sich entschied. Die Darmstädterin Blatt belohnte sich nach einer großartigen Leistung mit Platz zwei. Dritte wurde die Britin Corinne Abraham, die mit einem schnellen Marathon noch auf das Podium lief.

Möller Vierte, Tajsich nach Reifenpanne ohne Chance

Nicht die Beine des Vorjahres hatte heute Kristin Möller. Die Titelverteidigerin aus Erlangen konnte zwar beim Schwimmen ihren Rückstand noch in Grenzen halten, verlor dann aber auf dem Rad viel Zeit. Zuviel um noch ganz nach vorne zu kommen. Mit einem soliden Marathon ging es für Möller aber noch bis auf Rang vier nach vorne. Pech hatte Sonja Tajsich, die sich bei einer Reifenpanne einen riesen Zeitrückstand einhandelte und mit über 40 Minuten Rückstand auf die Spitze in den Marathon startete. Die Regensburgerin wollte aber unbedingt die Finishline erreichen und kämpfte sich noch auf Rang zehn ins Ziel.