Südfrankreich: Ein Eldorado für Rennräder

von Daniela Pezenburg für tri2b.com | 30.09.2009 um 00:00
Geographische Lage: Südfrankreich erstreckt sich vom Zentralplateau der Alpen im Osten bis zur Mündung der Garonne in die Biskaya im Westen. Die Pyrenäen bilden die natürliche Grenze zu Spanien und Andorra. Eingeteilt ist das Gebiet in fünf Regionen: Aquitanie, Languedoc-Roussillon, Midi-Pyrénées, Provence-Alpes-Côte d’Azur und Rhône-Alpes. Im engeren Sinne bezeichnet man allerdings nur die Gebiete an der Mittelmeerküste und deren Hinterland als Südfrankreich.

Topographie:
Im französischen Mittelgebirge liegt die Region Cevennen, die einen der südlichen Ausläufer des Zentralmassivs bildet. Hier sind Steigungen um zehn Prozent keine Seltenheit. In den sonst eher hügeligen Regionen findet man meist moderate Steigungen um fünf Prozent.

Die Region der Meeralpen, zeichnet sich durch ein ständiges Auf und Ab aus, gerade das macht die Landschaft so reizvoll, die Steigungen sind moderat. Auf den Plateaus oder den Küstenstrassen kann flach gefahren werden. Unter den gängigen Trainingsrevieren gilt die Region als Geheimtipp, zum einen wegen der landschaftlichen Schönheit, zum anderen wegen des zu vernachlässigenden Verkehrsaufkommens.

Besonders schöne Strecken für Radrennfahrer in Südfrankreich sind natürlich meist die früheren Rennrad-Etappen der Tour de France oder die Strecken von Klassikern wie den Straßen-Radrennen Paris-Nizza und der traditionellen Mittelmeer-Rundfahrt mit Anstieg zum Mont Faron oberhalb von Toulon. Auch sieht man viele Rennräder auf der berühmten Route Napoleon, der heutigen französischen Nationalstrasse RN85 im Süden Frankreichs.

Wetter:
In der Region Provence-Alpes Cote d´Azur ist das Klima mediterran. Nicht ohne Grund leben und trainiere hier zahlreiche Radprofis und Teams. Obwohl nicht ganz so südlich gelegen wie die Balearen, sind die Temperaturen vergleichbar. Heiße Sommer und kühle Winter. Von November bis Februar kann es längere Regenperioden geben, in höheren Lagen auch Schnee. Ganz im Süden allerdings ist es schon ab Februar möglich, bei frühlingshaftem Wetter die ein oder andere Ausfahrt zu machen. Allerdings kommt es vor, dass Mistral-Winde, kalte Nordwinde mit stürmischen Böen, in ungeschützten Lagen oft sehr ungemütlich werden können.
Von Juni bis August gibt es so gut wie keinen Regen, die Temperaturen können in diesen Monaten auf über 40 Grad Celsius ansteigen. Fährt man in den Flachlagen der südfranzösischen Provence, im Languedoc-Rousillion und der Aquitaine sowie auf die Insel Korsika hat man fast das gesamte Jahr über Rennrad-Saison.

Anreise:
Bahn
Für die Anreise mit der Bahn gibt es Schnellbahnverbindungen mit dem TGV (Train Grande Vitesse) oder den „Thalys“. So erreicht man nicht nur die Ferienregionen entlang der Küsten, sondern auch die in den Bergen oder im Hinterland – meist bis vor die Tür des Ferienhauses. Besonders interessant sind für die Anreise per Bahn die mittlerweile zahlreichen TGV-Verbindungen von Bayern, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz sowie dem Saarland.

Flugzeug
Zu den wichtigsten Flughäfen in Südfrankreich gehören der Flughafen Lyon, Marseille, Nizza, Toulouse und Bordeaux. Aber auch Nimes, Bergerac (Aquitanien), Biarritz (Aquitanien), Pau (Aquitanien), Perpignan (Pyrenees-Orientales), Carcassonne und Montpellier (Languedoc-Roussillion) sowie Rodez (Midi-Pyrenées) haben eigene Flughäfen und sind für die Anreise geeignet.

Auto
Viele Touristen fahren mit dem Auto oder dem Wohnmobil nach Südfrankreich. Obwohl Frankreich Campingland Nr. 1 in Europa ist, nimmt die Anreise, insbesondere durch Last-Minute-Angebote, mit dem Flugzeug oder der Bahn stetig zu. Wählt man dennoch das eigene Gefährt, sollten für die knapp 900 km von München nach Nizza gute acht Stunden eingeplant werden.

Unterkunft/Kosten:

Viele Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen in Südfrankreich sind auf Rennradfahrer eingestellt. Beispielsweise gibt es fast in allen Hotels sichere, verschlossene Räume für die Bikes. Die Preise für ein Doppelzimmer im Drei-Sterne Hotel können sehr unterschiedlich ausfallen. Wenn man etwas sucht, bekommt man allerdings selbst in Nizza schon für 50 Euro pro Nacht ein moderates Zimmer. Eine schöne Alternative zum Hotel bieten die zahlreichen privaten Ferienhäuser, die für vier Personen geeignet sind und schon für 400 Euro pro Woche zu haben sind.


tri2b.com-Tipp:
Der Asphalt ist häufig wesentlich gröber und rauer als in Deutschland. Daher ist es sinnvoll, das Rennrad mit pannensichern Reifen auszustatten.