Ironman Mallorca: Zuversicht bei den Deutschen

von tri2b.com | 24.09.2015 um 10:35
Ein Sieg wäre die Krönung: Timo Bracht würde nur allzu gern am Samstag in Alcudia den Ironman Mallorca gewinnen. Es ist ein Rennen, das dem 40 Jahre alten Triathleten aus dem Team Sport for Good entgegenkommt. Bracht aber hat starke Konkurrenz.

Vor einem Jahr hatte der Ironman Mallorca seine Premiere. Der Brite Tim Don und Eimear Mullan aus Irland siegten, Timo Bracht wurde 13. Anschließend gab es viel Kritik. Nicht für die Sieger, dafür mussten die Veranstalter und die Triathleten selbst einstecken. Angemahnt wurde das Windschattenfahren, das nach Meinung vieler Athleten überhandgenommen hatte. Zu vollgestopft sei diese Veranstaltung, war auf verschiedenen Blogs und in Foren zu lesen; die Fairness untereinander wurde kritisiert; und auch der zu geringe Einsatz an Kampfrichtern.

Das soll sich in diesem Jahr ändern. Nach Angaben der mallorcazeitung.es wird die Zahl der Kampfrichter von 20 auf 40 erhöht, so könne man das Drafting wirkungsvoller unterbinden, sagte Gonzalo Marchena, Chef der Ironmanrennen auf Mallorca und in Barcelona, dem Onlinemagazin. Zusätzlich dazu werden die Startzeiten entzerrt, die Athleten rennen grüppchenweise ins Wasser.

Nicht auf die Konkurrenz schielen


Mit dieser Problematik müssen sich, zumindest die Profi-Männer, nicht befassen. Für Timo Bracht gibt es ohnehin nur einen Weg: Der geht nach vorne. Seine Zuversicht schöpft er aus seiner Erfahrung und aus den letzten Ergebnissen. Dritter war Timo Bracht vor zwei Wochen beim Ironman 70.3 Rügen hinter Michael Raelert und Horst Reichel. Und auch sonst verlief die Saison bisher nicht schlecht. „Es wird ein hartes Rennen und wie immer eine große Herausforderung.“ Dessen ist sich Bracht sicher. Aber er ist vorbereitet. „Ich kam rechtzeitig nach dem tollen Rennen im Juli in Roth wieder in Schwung und bin zuversichtlich, am Wochenende in Topform zu sein“, sagt Bracht, der in Alcudia vor einem Jahr ausgerechnet beim Laufen die Konkurrenz ziehen lassen musste und 13. wurde. Das soll sich nicht wiederholen. „Ich weiß, wie man auf schweren Kursen seine Kräfte optimal einteilt“, sagt Bracht. Entschieden werde das Rennen beim Marathon unter heißen Bedingungen, „ich werde nicht auf die Konkurrenz schielen und mein eigenes Rennen machen“, so der achtfache Ironman-Sieger.

Zur Konkurrenz gehört, wie auf Rügen, sein Teamkollege Horst Reichel. Der war dort Zweiter mit der besten Laufzeit der Topathleten. „Nach Rügen brauchte ich ein paar Tage, um wieder in Tritt zu kommen, da die muskuläre Beanspruchung sehr hoch war“, sagt Reichel. Jetzt fühle er sich wieder zu 100 Prozent regeneriert und er „kann es kaum abwarten, an den Start zu gehen.“ Eine Prognose, wo er am Ende landen könnte, will Reichel jedoch nicht abgeben. „Das Streckenprofil sollte mir liegen“, sagt er zu der anspruchsvollen Radstrecke, auf der es im zweiten Teil immer schwerer wird.  „Der Erfolg aus Rügen gibt mir Rückenwind“, will Horst Reichel diese moralische Unterstützung auf Mallorca ausnutzen. „Doch nach dem Desaster in Roth bin ich vorsichtig mit Prognosen.“ Ziel sei es, ohne große Probleme durchzukommen und so lange es geht, an der Spitze mitzukämpfen. „Wenn das klappt, ist alles möglich.“

Starke Frauen


Insgesamt stehen in diesem Jahr 40 Profis an der Startlinie. Mit der Masse steigt auch die Qualität. Neben Bracht und Reichel gehen auch der Südafrikaner James Cunnama und Alessandro Degasperi aus Italien an den Start. Der Italiener gewann im Mai den Ironman Lanzarote und dürfte sich auch auf Mallorca wohlfühlen. Dritter auf Lanzarote war Marco Bärtsch, dem Schweizer ist auch in Alcudia zuzutrauen, die Großen der Zunft zu ärgern. Zu den Großen gehört auch Chris McDonald, dessen letztes Ergebnis allerdings ein Jahr zurückliegt: Im August 2014 gewann der Australier den Ironman Louisville.

Bei den Frauen strebt Eimear Mullan die Titelverteidigung an. Keine einfache Aufgabe für die Irin. Die Britin Emma-Kate Lidbury und Camilla Lindholm aus Schweden gehören zu den stärksten Konkurrentinnen. Und im 15 Frauen starken Profifeld finden sich 7 Deutsche wieder, von denen sich einige Hoffnungen aufs Podium machen. So will die Frankfurterin Natascha Schmitt  den Schwung ihres ersten Ironman-70.3-Sieges auf Rügen mitnehmen. Mit guter Form und viel Zuversicht reisen auch Daniela Sämmler und Verena Walter nach Mallorca.


zur Website der Veranstaltung geht es hier...

Rückblick: Die 2014er Bilder von Ironman Premiere in Alcudia