Mittel-DM: Titel an Reinders und Böcherer

Ina Reinders (Triathlon Team Witten) und Andreas Böcherer (Soprema Team MTG Mannheim) haben den 25. Allgäu Triathlon (2 km Schwimmen, 92 km Radfahren, 21 km Laufen) gewonnen und sind damit auch die neuen Deutschen Meister über die Mitteldistanz. Insgesamt erreichten 863 Teilnehmer das Ziel bei der Traditionsveranstaltung im Oberallgäu.Schwer gestürzter Teilnehmer verstorben ... ... zu Bildern und Impressionen des 25. Allgäu Triathlon in Immenstadt Nach einer nächtlichen Gewitterfront, die quer durch das Allgäu zog, zeigte sich das Wetter am Wettkampftag von seiner besten Seite. Leichte Bewölkung und die deutlich abgekühlte Luft boten den Startern der Jubiläumsauflage des Allgäu Triathlons beste äußere Bedingungen. Punkt 8 Uhr gingen zuerst die Frauen auf die zwei Kilometer lange Schwimmstrecke im Großen Alpsee. Um 8:35 Uhr folgte dann das große Feld der Männer. Das Duell der Geschlechter, bei dem die Frauen 35 Minuten Startvorsprung erhalten, ist seit dem Jahr 2001 fester Bestandteil in Immenstadt. Und schon bald wurde klar, dass es hier zum Duell zwischen Ina Reinders und Andreas Böcherer kommen wird. Reinders kam als Zweite aus dem Wasser und übernahm schon auf den ersten Radkilometern die Führung. Nach der Hälfte der Radstrecke betrug ihr Vorsprung sechs Minuten auf die Verfolgerinnen, nach den gesamten 92 Kilometern sollten es sogar zehn Minuten sein. "Da war ich mir eigentlich sicher, dass es zumindest mit dem Sieg bei den Frauen klappen müsste", so Reinders.
Ebenso klar waren die Fronten im Herrenrennen nach dem Radfahren verteilt. Der Titelverteidiger Andi Böcherer kam als Leader aus dem Alpsee (24:02) und nahm dort seinen härtesten Konkurrenten schon eineinhalb Minuten ab. Auf dem zweimal zu durchfahrenden selektiven Rundkurs durchs Weitnauer Tal spielte der Freiburger dann seine Extraklasse aus. Böcherer fuhr in 2:29:04 Stunden die absolute Tagesbestzeit auf dem Rad. Der Sieger des Jahres 2005, Nils Goerke, war dort fast dreieinhalb Minuten langsamer unterwegs und sein direkter Verfolger Felix Schumann vom EJOT Team Buschhütten folgte Böcherer erst mit fast sechs Minuten Rückstand auf die Laufstrecke. Reinders gewinnt GeschlechterkampfZum gleichen Zeitpunkt stand es im Duell Mann gegen Frau: Zwölf Minuten Vorsprung für Reinders. Eigentlich eine sehr gute Ausgangsposition für die Athletin des Triathlon Team Witten. "Ich hatte immer genaue Informationen, wie groß mein Vorsprung noch ist. Wobei mir schon klar war, dass es hier eine Mitteldistanz ist. Da kann noch viel passieren", berichtete die Mittelstrecken-Debütantin. Böcherer holte auf den dreimal zu durchlaufenden sieben Kilometer langen Schleifen durch die Alststadt und die Illerauen zwar pro Runde konstant drei Minuten auf Reinders auf, heran kam er aber nicht mehr. "Ina war heute schnell unterwegs, wahrscheinlich hatte sie noch gehörig Wut im Bauch nach ihre Aufgabe in Frankfurt, da kam ich nicht mehr heran", bilanzierte Böcherer. Reinders lief nach 4:44:29 Stunden freudestrahlend ins Ziel und ist damit nach Ines Estedt (2002) erst die zweite Frau, der der Overallsieg gelang. "Mir ist echt ein Stein vom Herzen gefallen, ich hab die letzten Wochen viel nachgedacht, was da in Frankfurt passiert ist. Jetzt hab ich zumindest den Beweis, dass ich auch in Frankfurt hätte vorne dabei sein können." Zweite wurde in 4:58:08 Stunden Katrin Esefeld. Die Medizinstudentin aus Mettenheim verwies die Siegaspirantin Mariska Kramer (NED, 5:02:49) auf Rang drei. Dritte der Deutschen Meisterschaften wurde Nicole Schneider (WMF BKK-Team AST Süßen; 5:04:39). Böcherer: "Immenstadt war wieder supergut"Für Böcherer blieben die Uhren nach 4:12:25 Stunden stehen, der trotz der zugelassenen Rekordteilnehmerzahl die Immenstädter Organisatoren lobte. "Es war wieder supergut. Beim Laufen mußte ich zwar ein- zweimal an den Engstellen abbremsen, aber es war noch okay, das gesamte Rennen war aber wieder top organisiert." Zweiter wurde Felix Schumann (4:14:58) vor Nils Goerke (4:15:49). Ein erstes durchaus positives Resümee zog am Tag nach dem Rennen auch Horst Leidel vom Immenstädter Organisatonsteam: "Wir wollten zum 25. Jubliläum so vielen Athleten als möglich die Teilnahme ermöglichen. Wir haben aber erkennen müssen, dass dies die Grenze ist, die wir nicht überschreiten dürfen. Wir werden das jetzt in Ruhe auswerten und hoffen auf konstruktive Kritik der Athleten."