OstseeMan: Streckenrekordhalter Nitschke und Woysch die Favoriten

von Niels-P. Binder/tri2b.com für tri2b.com | 03.08.2011 um 10:06
Auch der OstseeMan feierte in diesem Jahr ein Jubiläum. Seit einem Jahrzehnt ist Glücksburg Schauplatz für eine Sportveranstaltung, die Jahr für Jahr immer mehr Menschen anlockt. Ausdauerfreaks aus ganz Europa haben sich seit Monaten auf das lange Rennen an der Förde vorbereitet und fiebern nun dem Startschuss am frühen Sonntagmorgen entgegen. Die Zuschauer freuen sich auf ein 15-stündiges Unterhaltungsprogramm mit viel sportlicher Dynamik und vor allem zahlreichen emotionalen Momenten, wenn auf der Kurpromenade Sportlerträume wahr werden oder auch einmal platzen.

Über 1.400 Aktive werden an Glücksburgs längstem Tag aktiv dabei sein, wenn es ab 7 Uhr wieder gilt, auf den Straßen und Wegen der Region die Ironman-Distanz zu bewältigen. Die gigantische Herausforderung aus 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und 42,195 km Laufen wartet auf die eisenharten Männer und Frauen. 580 Einzelstarter und 840 Staffelteilnehmer in den 280 gemeldeten Staffeln nehmen die 226 km lange Herausforderung an. Der Wettkampf am Kurstrand, der im Sommer 2002 mit 95 Athleten seine Premiere erlebt hatte, zählt längst zu Deutschlands bedeutendsten Wettkämpfen auf der Ironman-Distanz und ist seit mehreren Jahren Schleswig-Holsteins größte Triathlonveranstaltung.

Teilnehmer aus 12 Nationen dabei

Neben den landschaftlichen Reizen mit der Schwimmstrecke im offenen Meer, der idyllischen aber auch sehr anspruchsvollen Radstrecke durch Angeln und den abschließenden Laufrunden am Fördeufer und am Wasserschloss loben die weitgereisten Gäste immer wieder auch die besondere Atmosphäre in Glücksburg. Die Begeisterung und die Herzlichkeit der Zuschauer an der Strecke helfen den Athletinnen und Athleten, die schweißtreibenden Anstrengungen erfolgreich zu absolvieren. Nicht nur rund um Start, Ziel und Wechselzone am Kurstrand lässt der OstseeMan-Triathlon die Stimmung hoch kochen. An vielen Stellen an der Strecke bilden sich immer wieder Stimmungsnester, an denen den Aktiven zugejubelt wird. Starter aus insgesamt zwölf Nationen werden am frühen Sonntagmorgen in die Ostsee stürmen. Sie alle hoffen, mit der Unterstützung der Zuschauer bis spätestens um 22 Uhr die Ziellinie überqueren zu können.

Titelverteidiger Nitschke: Zusätzliche Motivation durch Startnummer 1

Bei den Männern will der Rostocker Christian Nitschke seinen Vorjahreserfolg wiederholen. Bei seinem ersten Start in Glücksburg hatte der 26-Jährige den Streckenrekord auf 8:27:10 Stunden verbessert. Nun will er diesen Erfolg bestätigen und die Bestzeit noch weiter nach unten drücken. „Ich freue mich sehr auf den OstseeMan. Ich darf das erste Mal in meiner Karriere die Startnummer 1 tragen. Ich werde alles geben“, erklärte der Triathlonprofi wenige Tage vor seiner Anreise. Bei seinem letzten Wettkampf vor dem OstseeMan konnte Nitschke vor zwei Wochen in Italien seine Bestzeit über die halbe Ironman-Distanz (1,9 km – 90 km – 21,1 km) beim AronaMen auf 4:01:45 Stunden drücken. Mit OstseeMan-Stammgast Horst Wittmershaus aus Weyhe und Georg Anstett aus Leimen hat der Vorjahressieger jedoch auch zwei hartnäckige Konkurrenten im Feld, die ihn zwingen werden, für einen Sieg sein Leistungsoptimum herauszuholen. Bei den Frauen ist ebenfalls die Streckenrekordhalterin mit am Start. Nach ihrem Sieg von 2009 kommt die Saarländerin Nicole Woysch zurück an den Ort ihres ersten großen Triumphes. Mit ihrer Glücksburger Zeit von 9:22:23 Stunden war die junge Mutter vor zwei Jahren ins Rampenlicht getreten. An diesen Tag erinnert sich die 34-Jährige noch immer gern und hat deswegen den OstseeMan-Triathlon auch anderen Langdistanz-Herausforderungen vorgezogen. „Die Zuschauer haben mich 2009 zu meiner Bestzeit getragen. Unbeschreiblich, als das Ziel vor mir auftauchte, die Zuschauer mich anfeuerten und ich als Siegerin über die Ziellinie lief“, sagt Woysch. Für Vorjahressiegerin Dörte Siebke aus Hamburg und Caroline Koll aus Südafrika wird es am Sonntag schwer werden, mit der Streckenrekordhalterin mitzuhalten. Das Damenfeld ist 2011 nicht nur qualitativ hochklassig besetzt, sondern auch so teilnehmerstark wie noch nie. Insgesamt 59 Frauen wollen sich als „OstseeWomen“ verewigen.