Wenn Profi-Triathleten ihr Karriereende einläuten: Was passiert mit ihrem Körper?

von tri2b.com | 19.04.2022 um 11:41
Leistungssportler, die sich dem Triathlon verschrieben haben, sind in ihrer körperlichen Fitness kaum zu schlagen. Beim Gesamtpaket aus Schwimmen, Radfahren und Laufen handelt es sich um ein Ganzkörpertraining, wobei sowohl die Muskeln des Ober- als auch Unterkörpers effektiv funktionieren müssen. Darüber hinaus wird Triathleten ein besonders hohes Maß an Motivation, Zielstrebigkeit, Disziplin und Durchhaltevermögen zugeschrieben. Der Großteil ihres Alltags ist vom Sport geprägt. Steigen sie aus und beenden abrupt ihre körperlichen Aktivitäten, ist klar, dass sie sich mental und körperlich verändern.


Verschiedene Körperveränderungen

 

Triathleten, die in ihrer sportlichen Laufbahn aufgrund eines gesundheitlichen Problems eine längere Zwangspause einlegen mussten, haben es am eigenen Leib erfahren: Bereits bei einer Pause über mehrere Wochen finden verschiedene Veränderungen im Körper statt. Wie diese im Einzelnen aussehen, haben wir nachstehend näher beschrieben.

 

Unausgeglichenheit bis hin zu Stimmungsabfall

 

Viele Sportler, deren Leben vor allem aus Training und Wettkämpfen bestand, stellen nach kurzer Zeit ohne Workout eine gewisse Unausgeglichenheit fest. Teilweise kommt sogar ein deutlicher Stimmungsabfall vor. Dafür gibt es eine verständliche Erklärung: Beim Sporttreiben schüttet unser Körper bestimmte Botenstoffe aus, die sogenannten Glückshormone. Es kommt nicht von ungefähr, dass in der Psychologie körperliche Ertüchtigung häufig ein Teil der Therapie bei Depressionen darstellt. So kann sich schon nach einer kleinen Joggingrunde die Stimmung anheben. Je intensiver der sportliche Einsatz, desto nachhaltiger sowie stärker ist die Ausschüttung von Glückshormonen – folglich ist auch der Effekt auf unser Gemüt umso größer. Im Umkehrschluss bedeutet dies: Leistungssportler, die ihre Laufbahn beenden, sind oft von einem deutlich erkennbaren Stimmungstief betroffen.

Gewichtszunahme

 

Leistungssportler verbrennen beim Training jede Menge Kalorien. Da sie in der Regel fast täglich Sport treiben, verbrauchen sie im Verhältnis zu Menschen, die sich nur selten bewegen, ein hohes Maß an Energien. Setzen Triathleten einen Schlussstrich unter ihre Laufbahn, sollten sie zur Vermeidung einer Gewichtszunahme ihre Ernährung entsprechend anpassen. Bestenfalls geschieht dies sofort, denn ohne Training werden dem Körper mehr Kalorien zugeführt als verbraucht – umgehend können Pölsterchen an Bauch, Hüfte, Po sichtbar sein.

Es gibt zahlreiche Diätprodukte, die nicht nur beim Wunsch nach einer Gewichtsabnahme, sondern auch vorbeugend hilfreich sind. Dazu gehören beispielsweise leckere Shakes in Pulverform, die aufgrund ihrer gesunden Inhaltsstoffe eine Mahlzeit perfekt ersetzen können. Sie gehen mit zahlreichen Vorteilen einher, darunter:

  • äußerst sättigend
  • beinhalten viele Vitamine, Mineralstoffe, Aminosäuren etc.
  • kalorienarm
  • schmecken köstlich
  • verschiedene Zubereitungsmöglichkeiten, zum Beispiel mit Milch, Joghurt, Magerquark oder Buttermilch

Ob es sich um ehemalige Leistungssportler, die gar nicht erst zunehmen möchten oder Menschen handelt, die eine Gewichtsreduzierung anstreben, die effektive Fettverbrennung ist von großer Bedeutung. Grundsätzlich benötigt unser Körper Fette, die wir ihm durch Nahrungsmittel zuführen. Sie unterscheiden sich in

  • gesättigte,
  • einfach ungesättigte und
  • mehrfach ungesättigte

Fettsäuren. Erstere sind in großen Mengen eher ungesund, letztere beiden, insbesondere pflanzliche Fette, sind erwiesenermaßen die gesündere Variante. Beim Sport ist die Fettverbrennung hoch, hören Ex-Sportler damit auf, ist eine Gewichtszunahme bei unverändertem Speiseplan garantiert. Sie müssen ihn daher völlig neu durchdenken und ihn individuell an die neue Alltagssituation anpassen. Triathleten kennen das bereits aus ihrem Sportleben, denn beim Schwimmen, Radfahren und Laufen kommt es auf jedes Kilogramm Gewicht an.

 

Mit einer gesunden, leckeren Shake-Mahlzeit fallen das Halten und Verringern von Körpergewicht leichter - © Pixabay/RitaE CCO Public Domain


Schrumpfen der Muskeln

 

Unweigerlich beginnen die Muskeln zu schrumpfen, hören Leistungssportler mit dem regelmäßigen Training auf. Gemäß einer amerikanischen Studie mit Männern konnten nach zwei Wochen Sportpause keine gravierenden Auswirkungen auf die Muskeln festgestellt werden – weder im Bereich der Stärke noch der Größe. Dies könnte jedoch bereits nach einem Monat anders sein. Der Physiologieexperte Jeremy Loenneke geht davon aus, dass nach einer längeren Auszeit Muskelmasse verloren geht. Allerdings glaubt er, die Kraft wird sich nur in geringem Maße vermindern.

 

Ein Sportherz kann stolpern

 

Bei Leistungssportlern wird relativ häufig ein sogenanntes Sportlerherz festgestellt. Es geht mit einer Vergrößerung einher, zudem sind die Herzwände dicker und die -kammern etwas größer. Diese Veränderungen führen dazu, dass erheblich mehr Blut durch den Körper gepumpt wird. Dadurch kann das Herz und infolge dessen auch der Puls langsamer schlagen.  Auch Herzgeräusche können auftauchen, die jedoch bei einem Sportlerherz meist unbedenklich sind.

Ein Sportlerherz schlägt häufig beim Training regelmäßig, in Ruhestellung jedoch nicht. Bei der Blutdruckhöhe gibt es praktisch keinen Unterschied zu der von gesunden Menschen, die keinerlei Sport treiben. Teilweise sind Herzgeräusche bei Sportlern feststellbar, die jedoch meist unbedenklich sind. Sie kommen unter anderem auch vor, wenn bei einer Person eine Herzklappenerkrankung vorliegt. Gleichfalls kann bei ihnen ein unregelmäßiger Puls auf Herzrhythmusstörungen hinweisen. Es gibt jedoch zwei wichtige Unterschiede bei einem Sportlerherz:

  • das Herz selbst und die Klappen funktionieren normal
  • es besteht kein erhöhtes Risiko auf eine Herzkrankheit oder einen -infarkt

Fakt ist, dass sich das Sportlerherz nach endgültigem Beenden des Trainings nach und nach wieder zurückbildet. D.h., Herzgröße und -frequenz gleichen sich denen eines Nichtsportlers wieder an. Wissenschaftler gehen davon aus, dass das Sportlerherz keinen Einfluss auf die Gesundheit hat. Allerdings kann ein abruptes Ende des Leistungstrainings unter Umständen zu harmlosen aber trotzdem unangenehm empfundenen Rhythmusstörungen führen. Um dies zu verhindern, sollten Ausdauerleistungssportler nach dem Ende ihrer Karriere „abtrainieren“. Dazu wird ein regelmäßiges und variables Ausdauertraining mit deutlich reduziertem Umfang empfohlen.  Die selten auftretenden, überraschenden Todesfälle unter Athleten sind gewöhnlich auf nicht erkannte angeborene oder akute Herzkrankheiten infolge nicht auskurierter Infektionen zurückzuführen.