Garmin Forerunner 310XT im Test

von Dennis Wachter für tri2b.com | 15.01.2012 um 17:45
Der Garmin Forerunner 310XT soll Daten in großem Umfang und Detailtreue liefern, um das Training bestmöglich auszulesen und dementsprechend steuern zu können. Handgelenkscomputer auf Basis des Global Positioning Systems, kurz GPS, waren lange Zeit hinsichtlich diesen Anspruchs nicht jedermanns Sache – Ungenauigkeiten, Ausfälle, unkomfortables Tragen. Garmin liefert mit dem Forerunner 310XT ein Gerät das fast allen Ansprüchen gereicht wird.

Hersteller: Garmin 
Modell: Forerunner 310XT 
Preis: €399,00 UVP (inkl. HF-Textilgurt) 
Website: www.garmin.com 


Zielgruppe: 
Der Forerunner 310XT ist der funktionsträchtige Allrounder in der Garmin-Sport-Serie. Er richtet sich speziell an Triathleten und Läufer, aber auch für alle weiteren sportiven Aktivitäten wie Inlinern, Wandern, Langlaufen und auch an Radfahren ist das Gerät geeignet. In diesen Sportgruppen sind es dann die versierteren Sportler, die mit der 310XT angesprochen werden, denn die Uhr strotzt vor Möglichkeiten, Trainingsparameter aufzuzeichnen und darzustellen. 

Ausstattung: 
Die 310XT kommt mit einem codierten Brustgurt, einem Fahrrad-Mount, dem Daten- und Ladekabel und Anleitung daher, für den Preis adäquat. Das Ladekabel, das zeitgleich auch das Datenkabel ist, wird mittels Klemmung an der Uhr befestigt (keine Steckmöglichkeit). Optional kann weiteres Zubehör, wie z.B. Trittfrequenzsensor erworben werden. 

Funktionalität: 
Wie auch seine Vorgänger wartet der 310XT mit einer Vielzahl an Funktionen auf: HF-Messung, Geschwindigkeitsmessung, Trittfrequenzmessung, Softwareanbindung, virtueller Partner, virtuelle Rennen, Streckenfunktion, Auto Pause, Auto-Lap (automatischer Rundenzähler), Multi-Sport-Funktion, Trainingsprogramme, Pace-Alarm, Zeit- oder Distanzalarm, Vibrationsalarm, Intervalltraining, Kalorienverbrennung, Trainingseffekt, anpassbarer Bildschirm, Ad-hoc-Verbindung von Gerät zu Gerät, Temperatur, Kompatibilität zu Leistungsmessgeräten (kompatibel mit dem ANT-System), Navigation und Stoppuhr. 

Hinter gewissen Funktionen verbergen sich ab und an weiter gefächerte Optionen. So hinterlegt die Geschwindigkeitsmessung z.B. die aktuelle Geschwindigkeit, Distanz, Pace, etc. In unserem Testteam haben wir uns die Uhr problemlos im Gebrauch beigebracht und fanden die Funktionsvielfalt und deren Darstellung mehr als ausreichend für den ambitionierten Triathleten, Läufer oder Radfahrer. Je nach Interesse an den Parametern baut man sich sein Display in der Darstellung auf, lässt sich nur das anzeigen, was für einen relevant ist, ohne ständig die Uhr betätigen zu müssen. Die Übersicht ist, wie gewohnt, sehr gut, das Training zu jederzeit live trackbar. Besitzt man dann noch das Faible für Spielereien, kann ist die 310XT genau das richtige Gerät: Der virtuelle Partner, ein „Ghost“, der auf Basis der schnellsten zuvor gelaufenen/gefahrenen Einheit errechnet wird, tritt gegen den Läufer/Radfahrer auf selber Strecke an. Dies kann auch graphisch dargestellt werden und gestaltet das Training hierdurch etwas wettkampfgetreuer – eine tolle Funktion. Ebenso gelungen ist die Navigationsfunktion. Man kann bedenkenlos in eine Richtung laufen und sich auch ruhig verlaufen, denn die 310XT bietet die Möglichkeit, sich zurück navigieren zu lassen. Grundsätzlich können auch über Koordinaten Routen geplant oder aus dem Netz geladen werden, denn der Forerunner ist zu Google Earth kompatibel. 

Darstellung/Bedienkomfort: 
Das Display ist mehrzeilig ausgelegt, so dass man in den Menüs und Optionen auf Anhieb einen recht guten Überblick erhält, ohne ständig blättern zu müssen. Während des Trainings können bis zu vier Parameter gleichzeitig dargestellt werden, das Display viertelt sich somit exakt. Der Kontrast des Displays ist in mehreren Stufen einstellbar, so dass die Matrix des Displays sehr scharf gestellt werden kann. In Punkto Darstellung können wir hier nichts aussetzen. 

Mit insgesamt sieben Knöpfen wird die Uhr bedient. Hat man zuvor noch kein Garmin-Modell in den Händen gehalten, wird man etwas brauchen, um alle Funktionen eines Knopfes zu erfahren. Danach ist die Bedienung allerdings kein Problem. Die Tasten sind überzogen und somit wasserdicht bis 50m Tiefe, dies macht allerdings auch die Haptik der Knöpfe etwas schwerer. Es kann sein, dass man sich ab und zu nicht sicher ist, einen Knopf gedrückt zu haben, wenn man nicht unmittelbar auf das Display schaut (betrifft lediglich die seitlich angeordneten Knöpfe). 

Fazit: 
Der Forerunner 310XT bleibt wie gehabt einer der funktionsträchtigsten und verlässlichsten GPS-gestützten Armbandcomputer – die sich gerade in der Erstauslieferung befindliche Garmin 910XT muss sich im rauhen Trainingsalltag erst noch beweisen - für den Einsatz im Triathlon- und Laufsport. Verlässlich hinsichtlich der GPS-Daten; die Navigation funktioniert wie bei keinem andere Hersteller problemlos, die erhobenen Geschwindigkeitsmessdaten hatten bei unseren Tests auf genormten Strecken eine Toleranz von unter einem Prozent. Mit anderen Worten, GPS hat funktional keine Schwäche mehr im Verhältnis zu den bekannten Laufsensoren, allerdings sind Störungen nicht absolut ausgeschlossen. Wenn der liebe Wald kommt, kann es zu Aussetzern kommen. Und leider ist der kleine Forerunner immer noch wie ein Wecker am Handgelenk, dem man zwar mit der Zeit zu ignorieren lernt, aber kein Gewichts- und Schönheitspreis gewinnen wird. Für ambitionierte Triathleten wird aber wohl der bekannte Spruch gelten: „form follows function“.