Repente Magnet Triathlonsattel im Praxistest

von Harald Eggebrecht für tri2b.com | 21.10.2019 um 13:58
Der Zeitanteil, den man beim Triathlon-Training und beim Wettkampf im Sattel verbringt, ist anteilsmäßig im Vergleich zu den anderen Disziplinen am größten. Entsprechend komfortabel sollte der Sattel sein, insbesondere wenn es um eine entspannte und stabile Sitzposition in der Aerohaltung geht. Wir haben den superleichten Repente Magnet Carbon-Zeitfahrsattel unters Gesäß genommen und ausgiebig in der Praxis getestet.

"Cycling is an art", ist der Leitsatz der jungen italienischen Firma Repente, die sich der Entwicklung und Herstellung von Carbon-Sätteln verschrieben hat und ihren Stammsitz in Marostica in der Nähe von Bassano del Grappa in der Region Venetien hat.

Italienischer Carbon-Leichtbau: Der Repente Magnet - © Repente

Neben der italienischen DNA, die sofort beim ersten Blick auf das Repente Sortiment ins Auge sticht, wollen die Italiener ihre Sättel so leicht wie möglich und mit dem entsprechenden Komfort bauen. Der Magnet ist dabei speziell auf das Zeitfahren und Triathlon abgestimmt. Der Name Magnet steht dabei für die Gestaltung der Sattelnase und der vorderen Sattelhälfte. Jeder, der schon mal mit dem Triathlonbike in der Aeroposition unterwegs war, kennt die Problematik: Schrittweise rutscht man nach vorne und muss irgendwann mit einem Ruck nach hinten, währenddessen die optimale Trittposition verlassen wird,  wieder die passende Sitzposition einnehmen. Der viermalige Einzelzeitfahrweltmeister Toni Martin klebt sich deshalb immer Schmirgelpapier auf den Sattel. Martin sitzt dann zwar fest im Sattel, arbeitet dabei aber das Sitzpolster seines Zeitfahrsuits während einer Zeitfahrprüfung auf.

Repente hat dies aufgeriffen. Der etwas breiteren Sattelnase wurde eine angeraute Oberfläche aus PU verpasst und verspricht so eine stabilere Sitzhaltung in der Aeroposition. Darunter soll dünn aufgetragenes EVA-Material für den nötigen Komfort sorgen.

 

Unser Testfazit:

 

Der Repente Magnet ist auf jeden Fall ein Hingucker, der einem Zeitfahrrad die gewisse italienische Note verleiht. Die spannende Frage war dann, wie sich der Sattel in der Praxis beim Komfort und bei der Sitzstabilität in der Aerohaltung verhält. Zusammengefasst: Wirklich gut! Im Detail: Der aufgeraute PU-Überzug hat durchaus magnetische Eigenschaften und  führt wirklich zu einer stabileren Sitzposition in der Aerohaltung. Das Rumrutschen fiel deutlich geringer aus, als bei einem zuvor montieren SQlab Sattel mit komplett glattem Überzug. Angst um den Trisuit oder die Radhose braucht mal allerdings nicht haben, so bissig ist der Magnet nicht. Der Komfort des Repente Magnet ist sportlich direkt, das heißt, Liebhaber einer etwas strafferer Sattelpolsterung sollten hier fündig werden. Wer es lieber richtig soft gepolstert mag, der dürfte sich mit dem Magnet eher nicht so schnell anfreunden.

Mit der Multi-Section-Rail kann der Magnet zwischen gemäßigter und aggressiver American-Position verschoben werden - © tri2b.com

Kommen wir zum Gewicht, das bei unserem Testmodell 138 g anzeigte. Zwar spielt das Radgewicht, wenn es um die Aerodynamik geht, eine eher untergeordnete Rolle. Andererseits führen die jetzt auch im Zeitfahrsegment im öfters eingesetzten Scheibenbremslösungen zu einem Anstieg des Gewichts. Mit dem Repente Magnet können supereinfach 100 - 200 g gegenüber bekannter  TT-Sattel -Standardlösungen eingespart werden. Wäre da noch der Preis: Der liegt bei leichtbautypischen stolzen 249.- EUR im Repente Online-Shop. Dafür seid ihr dann aber auch Stil-mäßig der italienschen Radfahrkunst ein Stück näher gekommen.

Technische Details

HerstellerRepente
ModellMagnet
empf. VK-Preis 249,00 EUR
MaterialUD Carbon Fiber T700 (Gestell & Sattelunterbau), Lightweight EVA (Polsterung), PU/Microfaser (Sattelüberzug)
Abmessungen 240 mm x 140 mm/Sattelnase 52 mm
Gewicht 138 Gramm
Webwww.sellerepente.com/products/magnet/

Fotoserie: Repente Magnet