Zwift Hub: Indoor-Cycling leicht gemacht - der Praxistest

von Bianca Hirner für tri2b.com | 18.09.2023 um 15:54
Der Name Zwift steht als Synonym für die komplette Branche des virtuellen Radsports. Doch seit letztem Jahr bietet das Unternehmen neben der Software auch die Hardware für die heimische pain cave. Die Vielfalt an verfügbaren Smarttrainern auf dem Markt nimmt seit dem Unternehmensstart von Zwift stetig zu. Neben etablierten Marken wie Wahoo und Tacx hat Zwift im Herbst 2022 seinen ersten eigenen Smarttrainer namens "Zwift Hub" auf den Markt gebracht. Der Zwift Hub gehört zu den Einsteigermodellen und weist in Bezug auf Leistung Ähnlichkeiten mit dem KICKR Core Smart von Wahoo oder dem Tacx FLUX S auf. Der signifikanteste Unterschied besteht jedoch im Preis, da der Zwift Hub für 499 € erhältlich ist und bereits eine vorinstallierte Kassette zur Ausstattung zählt.

 

Auspacken und Aufbau des Zwift Hub

Die Verpackung des Zwift Hub zeichnet sich durch ein schlichtes, ästhetisches Design aus. Neben dem Zwift Hub mit vorinstallierter Kassette sind in der Verpackung auch Standfüße, Montagehilfsmittel, ein Netzteil und eine Anleitung enthalten. Der Aufbau gestaltet sich aufgrund der farblichen Kennzeichnungen und der einfachen Anleitung als unkompliziert und erfolgt intuitiv in weniger als 5 Minuten. Nachdem die Standfüße montiert wurden, erfolgt die Auswahl des passenden Achsadapters mithilfe der farbigen Messkarten. Nur noch das Netzkabel anschließen und das Fahrrad entweder mit dem mitgelieferten Schnellspanner oder der Steckachse des eigenen Fahrrads einspannen. Nach diesen Schritten ist das Setup des Zwift Hub bereit für die nächste Indoor-Trainingseinheit. Das Design des Smarttrainers ist funktionsorientiert und nicht auf übermäßige Ästhetik ausgerichtet, sondern folgt dem Prinzip "Form follows function".

Alles bereit für den Aufbau des Zwift Hub - © tri2b.com

 

 

Einrichten und Koppeln des Zwift Hub

Nach dem erfolgreichen Aufbau des Smarttrainers haben wir das Gerät mit der Zwift-App gekoppelt. Dabei wurde der Zwift Hub sofort und ohne Probleme von der Zwift-App auf unserem iPad erkannt.

Für Software-Updates des Hub ist keine separate Software oder App erforderlich, da diese direkt über die Companion-App an das Gerät gesendet werden können. Nach der Kopplung mit der Zwift-App wurde uns unmittelbar eine Benachrichtigung über verfügbare Updates angezeigt, die bequem über die Companion-App installiert werden konnten.

Durch die Schnittstellen via Bluetooth und ANT+ ist der Smarttrainer nicht nur mit dem Zwift-Programm kompatibel, sondern auch mit anderen Indoorcycling-Programmen wie TrainerRoad, Rouvy und ähnlichen. Die Integration eines Pulsgurts erfolgt ebenfalls über die Companion-App und lässt sich zügig einrichten.

Was ist wie verbunden? Die gekoppelten Geräte des Zwift Hub - © tri2b.com

 

Auf dem Trainer

Der Zwift Hub passt den Widerstand automatisch an, um den virtuellen Streckenverlauf nachzuahmen. Dadurch werden Anstiege realistisch spürbar, und es wird Energie beim Bergabfahren und im Windschatten von anderen Zwiftern gespart. Auch im ERG-Modus steuert der Zwift Hub den Widerstand automatisch im Rahmen des geplanten Workouts. Die Trittfrequenzanzeige des Hubs erscheint relativ genau, sowohl während normaler virtueller Ausfahrten als auch im ERG-Modus.

Das Tretgefühl ist angenehm und relativ natürlich. Bei wechselnden Belastungen passt sich der Widerstand beim Treten flüssig und schnell an. Im Stehen, beim Wiegetritt und bei Sprints kann der Hub ins Wanken kommen. Auch beim Absteigen ist ein leichtes Kippen zur Seite spürbar.

Was die versprochene Lautstärke betrifft, erfüllt der Zwift Hub seine Versprechungen. Der Smarttrainer von Zwift ist sehr leise, sodass Nachbarn keine Probleme mit einem intensiven Training haben sollten.

Direkt nach dem Auspacken des Geräts ist ein leichter Kunststoffgeruch wahrnehmbar, der jedoch nach den ersten 3 Stunden des Gebrauchs verschwindet.

Im Praxis-Dauertest überzeugte der Zwift Hub - © tri2b.com

 

Der Langzeiteindruck

Nach mehreren hundert Kilometern von Training halten sich die Verschleißerscheinungen im Rahmen. Der Smarttrainer funktioniert genauso zuverlässig wie am ersten Tag. Selbst bei ausgedehnten Trainingseinheiten konnten wir keine spürbaren Ungenauigkeiten in den Daten feststellen, die angeblich durch die Hitzeentwicklung verursacht werden.

Im Leistungsbereich des regulären Trainings zeigt sich, dass der Zwift Hub im Vergleich zu einem vergleichbaren Smarttrainer aus dem Einstiegssegment, wie dem Tacx FLUX S, deutlich leiser agiert. Zur Durchführung des Vergleichstests haben wir den ERG-Modus verwendet und jeweils Leistungsbereiche für 30 Sekunden festgelegt, wobei eine konstante Trittfrequenz von 80 Umdrehungen pro Minute (rpm) beibehalten wurde.

Unsere Fragestellung: Wie laut ist der Zwift Hub? - © tri2b.com

Die Ergebnisse verdeutlichen, dass der Zwift Hub über sämtliche Leistungsbereiche hinweg eine nahezu konstante Lautstärke von etwa 65-70 Dezibel (dB) aufweist. Dies entspricht in etwa der Lautstärke eines normalen Gesprächs oder eines Fernsehers auf Zimmerlautstärke. Im Gegensatz dazu beginnt der vergleichbare Smarttrainer mit einer vermeintlich geringeren Lautstärke von 60-65 dB, steigert jedoch seine Lautstärke nahezu linear mit zunehmender Leistung, bis sie auf über 75 dB ansteigt. Der höchste gemessene Wert entspricht ungefähr dem Lärmpegel einer Waschmaschine im Schleudergang oder einem Großraumbüro.

 Das Ergebnis: Der Zwift Hub zeigt konstante Werte bei der Geräuschentwicklung, die in etwa der TV-Zimmerlautstärke entsprechen - © tri2b.com

Es ist wichtig anzumerken, dass die vermeintlich besseren Werte im niedrigen Leistungsbereich des Vergleichstrainers nur deshalb erreicht wurden, weil die niedrigen Wattzahlen im ERG-Modus nicht mit der gewünschten Trittfrequenz umgesetzt werden konnten. Dies unterstreicht die Zuverlässigkeit des Zwift Hub im Vergleich, da er in der Lage ist, die Leistung präzise zu steuern, selbst bei der Kombination von niedriger Wattzahl und hoher Trittfrequenz.

 

Alle Vorteile des Zwift Hub auf einem Blick:

Mit dem Zwift Hub erfindet der Hersteller das Rad, beziehungsweise den Smarttrainer, nicht neu. Dennoch bietet er einige Vorteile, die ihn von anderen Smarttrainern im Einsteigersegment unterscheiden:

  • Vorinstallierte Kassette
  • Einfache Montage und bereits mitgelieferte Montagehilfsmittel
  • Updates über eigene Companion App
  • Simulation der Bergab-Segmente
  • ERG-Mode steuert niedrige Wattzahlen mit hoher Trittfrequenz
  • Preis 499 €

 

Unser Fazit

Der Zwift Hub ist ein Smarttrainer, der sich ideal für Einsteiger in die Welt der Rollentrainer eignet. Mit seinem intuitiven Aufbau und der vorinstallierten Kassette ist der Hub auch für unerfahrene Radsportler gut geeignet. Die Leistungsdaten des Geräts richten sich an Indoor-Radfahrer, die gelegentlich trainieren möchten, um während der kälteren Tage in Form zu bleiben.

Technische Details

Hersteller Zwift
Modellname Hub
Preis 499,- EUR (aktuell mit 1-jähriger Zwift-Mitgliedschaft 599,- EUR)
Maximale simulierte Steigung 16 %
Maximale Leistung 1800 W
Leistungsgenauigkeit +/- 2,5%
Maximales Fahrergewicht120 kg
Geräuschpegel 52 dB bei 250 W
Übersetzung der vorinstallierten Kassette 12-fach-Option: 11-30 Kassettenzähne, 8-, 9-, 10- und 11-fach-Optionen: 11–28 * Kassettenzähne
Produktabmessungen 49,7 cm Länge x 61,2 cm Breite x 46,1 cm Höhe
Produktgewicht 15 kg
Website eu.zwift.com/de

Fotoserie: Zwift Hub