Tocsen Sturzhelmsensor: Der App-gesteuerte Notruf-Helfer fürs Radfahren

von tri2b.com | 10.05.2021 um 11:34
„Radsport ist stürzen und wieder aufstehen“, so ein Zitat des früheren Team-Telekom Chefs Walter Godefroot. In der Tat können Stürze beim Radfahren, trotz größter Vorsicht, jederzeit passieren und gehören irgendwie dazu. Zum Glück gehen die allermeisten Stürze auch eher glimpflich ab. Es gibt aber leider auch die Fälle der schweren Stürze, bei denen eine schnelle in sich greifende Rettungskette entscheidend ist. Doch wer setzt die Rettungskette in Gang, wenn man z.B. ganz allein auf einer wenig befahrenen Nebenstraße in den Straßengraben stürzt und dort bewusstlos liegen bleibt?

Genau diese Frage haben sich drei Freiburger Outdoor-Sportler gestellt. Die Mission von Alexander Schumacher, Malte Buttjer und Andreas Botsch: „Lebensrettung darf kein Zufall sein.“  Ihre Lösung: Ein am Helm angebrachter Sturzsensor und eine damit verbundene Smartphone App.

2019 wurde der Tocsen Sturzhelmsensor vorgestellt und ist seit dem vergangenen Jahr auch im Fachhandel erhältlich. Mittlerweile wird der Tocsen-Sensor sogar von den renommierten Helmherstellern Alpina und Uvex direkt in einige Helmmodelle integriert.

Das System: Ein hochpräziser 3-Achsen Beschleunigungssensor zur Fixierung am Sturzhelm, plus die kostenfreie Smartphone App (iOS & Android). Kopplung über Bluetooth.

Die Funktion: Bei einem Sturz setzt der Sensor einen Alarm ab und übermittelt den genauen Standort über die App an die hinterlegten Notfallkontakte. In der App können die Notfallkontakte entsprechend angelegt werden. Neben der Notruf-Übermittlung per App ist auch eine SMS-Übermittlung aktivierbar. Außerdem können Notrufe auch „manuell“ abgesetzt werden.

Produktvarianten: Den Tocsen-Sensor gibt es in Pink und Schwarz

Akkulaufzeit: ca. 3 Monate, aufladbar mittels Mini-USB-Kabel

Preis: 79,90 EUR

>>Mehr Infos auf der Tocsen-Website ...

 

Einrichtung und Anwendung:

 

Der Tocsen-Sensor wird mittels eines doppelseitigen Klebepunkts auf dem Helm angebracht, der bombenfest sitzt (man sollte sich vorab die Positionierung genau überlegen, nachjustieren ist so gut wie nicht mehr möglich).

Anschließend wird der Sensor mit der Smartphone-App erstmals gekoppelt. Die Ersteinrichtung dauert einige Minuten. Bei unserem Einrichtungstest brach die erste Koppelung ab, beim zweiten Versuch ging es dann problemlos. Die Einrichtung der App funktioniert ansonsten intuitiv.  Im normalen Gebrauch wird dann vor Fahrtantritt kurz die Tocsen-App aufgerufen, die sich dann automatisch mit dem Tocsen-Sensor koppelt.

Für die Sturzerkennung gibt es grundsätzlich drei Einstellungsvarianten: „Smart“: Stürze werden nur in Bewegung erkannt (höhere Akkuleistung) / „Immer“: Durchgehende Sturzerkennung, wenn eine Verbindung zur App besteht / „Aus“: keine Sturzerkennung.

Außerdem gibt es die Möglichkeit in der App mittels des „Wieder-Zuhause-Timers“ seine geplante Rückankunft zu hinterlegen. Diese Funktion kann sinnvoll sein, wenn bei Touren die Netzabdeckung nicht durchgängig gewährleistet ist. Aber Vorsicht: Diese Funktion kann auch leicht zum Boomerang werden, wenn man zur Spezies der geselligen Triathleten gehört und mal wieder im Biergarten „verhockt“.

Fotoserie: Tocsen Sturzhelmsensor