Rad-Langzeittest: Die Fahreindrücke des Canyon Speedmax CF 9.0 PRO (Teil 2)

von Philipp Görgen für tri2b.com | 13.07.2011 um 18:13
Gefahren wird das Canyon nun seit Mitte Mai, und hat bis jetzt ca. 1000 km zurückgelegt. Die Sitzposition ist wirklich gut, beschwerdefrei steigt man ab und kann anschließend problemlos laufen. Wettkämpfe wurden zwei absolviert und beide Male hervorragende Bike-Splits realisiert. Auf einer fast flachen und recht schnellen Sprintdistanz wurde es sogar ein 40er Schnitt.

Erstaunt hat das Canyon auf hügeligem Terrain, wie zum Beispiel bei einer flotten 120 km Trainingsfahrt durch die Hocheifel. In den knapp vier Stunden Fahrzeit galt es fast 1500 Höhenmeter zu überwinden, also normalerweise eine Strecke auf der man eher das Rennrad wählen würde. Aber in den vielen Anstiegen, ob kurz und knackig, lang und gemäßigt, erwies sich das Canyon als guter Kletterer. Der Profile CX 3 Lenker erlaubt angenehmes aufrechtes Fahren in unterschiedlichsten Handhaltungen, so dass auch längere Anstiege problemlos gefahren werden können. Lediglich im Wiegetritt muss man ein wenig darauf achten, mit den Knien nicht gegen die Armpads zu stoßen. 

Kurven sind - wie nicht anders zu erwarten bei einem Zeitfahrrad - nicht die Stärke des CF 9.0 PRO. Ein Schicksal, dass das Canyon wohl mit allen Boldiden dieser Art teilen dürfte. Besonders bei schnellen Abfahrten auf denen man leicht 70km/h und mehr erreicht, muss man aufpassen, dass der Kurvenradius nicht zu eng wird. Hier muss man das Rad teilweise schon ganz schön „reindrücken“. Langsame und sehr langsame Kurven oder Spitzkeren meistert das Canyon hingegen souverän. 

Auch sollte man grade als Leichtgewicht (Tester: ca. 62 kg) im Top Speed Bereich bergab den Lenker besser außen im Bremsgriffbereich umfassen, um so für die notwendige Stabilität zu sorgen. Denn besonders bei stärkerem Wind kann es in Aufliegeposition sehr wackelig zugehen. 

Highspeed in der Ebene


In flachem Gelände aber zieht das Canyon ruhig seine Bahnen. Ein bisschen Rückenwind, minimales Gefälles schon zeigt der Tacho 50km/h an und vermittelt dabei ein Gefühl von absoluter Sicherheit und Ruhe. Unterstützt wird dies sicherlich auch durch die Zipps, die perfekt mit den aufgezogen Continental Competition Schlauchreifen harmonieren. Auch auf die Gefahr hin, eine endlose Diskussion damit wieder zu entfachen: Schlauchreifen laufen einfach besser und angenehmer als Drahtreifen. Sie stecken Unebenheiten auf der Straße einfach besser weg und sind somit viel komfortabler. 

Bis dato gab es keine nennenswerten Probleme mit dem Canyon, einzig die Einstellung der SRAM Red Schaltung erfordert einiges an Fingerspitzengefühl. 

Und was kommt noch? In den nächsten Berichten werden wir euch noch verraten, wie sich der Testkandidat mit Scheibe fährt und weitere Erfahrungen aus Training und Wettkampf schildern. Zudem gibt es zum Abschluss noch eine Mängelliste und ein Fazit. Wir werden weiter fahren und euch auf dem Laufenden halten.